Dieses Jahr hat es wahrlich in sich. Das war eine Weinlese, die wir sicher nie vergessen werden. Nicht nur wegen der Entwicklungen weltweit sondern auch wegen der Herausforderungen, die wir meistern mussten.

Zu Beginn des Jahres sind wir zum Glück von Spätfrostschäden verschont geblieben. Der Austrieb hat zwar etwas später begonnen, doch dank der vielen Sonnenstunden im April konnten sich die Reben schön entwickeln.

Die Blüte war in den meisten unserer Weingärten Mitte bis Ende Juni abgeschlossen. Die Sommermonate brachten zwar viele heiße Tage, die aber auch immer wieder durch Niederschläge und starke Gewitter unterbrochen wurden. Wir mussten hier sehr aufmerksam sein, da die Gefahr von Pilzkrankheiten allgegenwärtig war. Für den Regen waren wir durch den trockenen Frühling sehr dankbar  aber nicht nur wir, auch die Pilzkrankheiten haben die Feuchtigkeit sehr genossen. Somit war der Krankheitsdruck im Weingarten nicht zu unterschätzen.

Für den Schutz unserer Reben setzen wir vor allem auf Pflanzenstärkung in Form von Kräuterelixieren, natürlichen Tees, biologischen Pflanzenschutzmitteln und verzichten völlig auf systemische Substanzen. Wir arbeiten ausschließlich mit Mitteln, die weder in den Saftstrom von Pflanze, Tier oder die des Menschen eindringen.

Doch auch wir sind nicht von Extremniederschlagsereignissen in Form von Starkregen und Hagel verschont geblieben. Vor allem unsere Lagen am Eisenberg waren davon stark betroffen. Aufgrund der der Niederschläge hatten die Reben aber im Großen und Ganzen eine stressfreie Entwicklung und dank der erfahrenen Hände und aufmerksamen Pflege der Weingärten durch die Seniorchefin Karin konnten wir ausschließlich gesundes Traubenmaterial in den Keller bringen.

Wie jedes Jahr wurden wir dabei von unserer Familie und Freunden bei der Weinlese unterstützt. Wir möchten die vielen Stunden im Weingarten mit den interessanten Gesprächen, Lachen und Austausch nicht missen und haben deshalb bewusst wieder auf Handlese gesetzt und entgegen derzeitiger Entwicklungen nicht mit einem mechanischen Traubenvollernter gearbeitet.

Durch die Verschiebung der Reife mit kühleren Nächten verspricht der Jahrgang neben moderaten  Zuckerwerten auch ein dazupassendes Maß an Säure. Wir erwarten auch heuer sehr fruchtig-elegante und bodengeprägte Weine, die ähnlich jenen aus dem Jahrgang 2014 langlebig und lagerfähig sind.

Bei der Weinwerdung verzichten wir bewusst auf Beimengen von jedweder Substanz, die den Wein unnatürlich beeinflusst und designt. Uns ist es wichtig den Charakter des Weines zu unterstreichen, ihn in keinster Weise zu zähmen, um ihn so unverfälscht wie möglich in die Flasche und in eure Gaumen zu bringen.